Kirche bis auf Weiteres nicht nutzbar

19.12.2020/CSC

Die polizeilichen Untersuchungen in der Kirche in Wintersingen sind soweit abgeschlossen. Es gibt keine Hinweise auf einen mutwilligen Anschlag – aber die genaue Ursache der Explosion bleibt weiterhin rätselhaft. Experten ziehen anlässlich eines ersten Augenscheins vor Ort ein ernüchterndes Fazit.


Nach Aufruf des Verwalters der Stiftung Kirchengut, Herr Innerbichler, wurde am vergangenen Mittwoch eine Expertengruppe in die Kirche bestellt. Der Zugang an den Unfallort wurde von der Polizei wieder freigegeben, nachdem Untersuchungen wie auch Messungen und Rauchproben durchgeführt worden sind. Bauexperten haben nun die beschädigten Einrichtungen genauer unter die Lupe genommen. Alle waren vom grossen Ausmass des Schadens überrascht.

Laut Aussagen des Orgelbauers müsse sich die Orgel von der Wucht der Explosion mehrere Zentimeter gehoben haben, sodass sogar grössere Orgelpfeifen aus den Halterungen gesprungen seien. Auch stehe die Orgel nicht mehr exakt am gleichen Ort wie vorher. In minutiöser Kleinarbeit müssten nun die Pfeifen ausgewechselt und umgehend gereinigt werden, da die vom Rauch verursachten Ablagerungen die Pfeifen ernsthaft beschädigen könnten. Dies berichtet unser Sigrist Werner Meier, der an diesem Vormittag auch anwesend gewesen war.

Die Empore beim Eingang wird sicherheitshalber abgestützt, da die Befürchtung besteht, die Grundkonstruktion habe auch Schaden genommen. Das durch den Rauch verschmutzte Mauerwerk, zusammen mit den schönen Wandbemalungen, werden wohl einen aufwändigeren Teil der Renovationsarbeiten ausmachen. Die Restauratoren werden auch kaum darumkommen, die Decke samt Boden einer Sanierung zu unterziehen. Auch die Bänke und die Kanzel aus Holz sind durch den schmierigen Ablagerungen renovationsbedürftig. Die Experten, darunter auch ein Vertreter des Denkmalschutz‘ gehen davon aus, dass diese eventuell „gerettet“ werden könnten. Auch der Schaltkasten dürfte eine grössere Baustelle werden.  Die Polizei wies noch darauf hin, sie auf Ort zu rufen, sollten beim instand stellen neue Hinweise zu Tage treten. Martin Innerbichler ist es nämlich ein grosses Anliegen, die Explosionsursache heraus zu finden, da noch viele andere Kirchen im Kanton ähnliche Elektro-Installationen aufweisen.

Die ganze Renovation wird nun vom Architekten und dem Verwalter der Stiftung Kirchengut geleitet werden. Diese planen die weiteren Arbeiten zusammen mit dem Amt für Denkmalschutz und koordinieren die Handwerkereinsätze. Unser Sigrist und unser Bauchef dürften etwas aufschnaufen können, werden sie doch weitgehend entlastet.

Unsere Kirchengemeinde plant die nächsten Monate nun ohne Kirche und führt die anstehenden Anlässe wie schon mitgeteilt im Gemeindehaus durch. Dies gilt auch für die Gottesdienste während der Weihnachtstage. Sobald sich wieder neue Erkenntnisse ergeben, werden wir unsere Berichterstattung fortsetzen und die Gemeinde auf dem Laufenden halten.

Nun bleibt es aber vorerst dunkel und still um die Kirche, was aber nicht heissen soll, dass im Inneren die Arbeiten nicht vorangehen, solange, bis sich unsere geliebte „Chille“ wieder in neuem Glanz zeigt.

Christoph Schaffner

Weitere Berichte finden Sie auf der Seite Kirchenschaden Dezember 2020.