Der Nebel lichtet sich
16.04.2021/CSC
Der Zeitungsbericht der Volksstimme vom 16. April 2021 bringt Licht ins Dunkel.
Seite 6:
Spektakuläre Feuerwehrübung rund um die Kirche in Wintersingen.
Am letzten Montag 12. April 2021 probte die Feuerwehr von Wintersingen den Ernstfall bei der Kirche. Der Auftrag lautete einen Brand in der Kirche unter Kontrolle zu bringen, Personen zu retten und Sachwerte zu schützen.
Das Übungsszenario war brandaktuell, denn nur allzu leicht hätte die Kirche nach dem Vorfall vom letzten Dezember nach der Schaltkastenexplosion in Flammen aufgehen können. So war es für die freiwillige Feuerwehr von Wintersingen naheliegend, unsere denkmalgeschützte Kirche als Schauplatz für einen Praxistest aufzusuchen.
Um 8 Uhr abends und bei schönstem Frühlingswetter rückte die Feuerwehr unter dem Kommando von Hauptmann Stefan von Rotz und Wachmeister Joel Neuhaus mit schwerem Gerät bei der Kirche an. Nach einem ersten Augenschein der sich drohenden Situation wurden die ersten Befehle erteilt. Gekonnt und völlig eingespielt hatten die Feuerwehrleute die ersten Sofortmassnahmen eingeleitet, während eine kleine Truppe mit Atemschutzgeräten sich Eingang in die Kirche verschaffte. Draussen um die Kirche machte sich ein Teil der Mannschaft daran, mit den Schläuchen das Löschwasser vom Hydranten zum supponierten Brandherd bereit zu stellen. Überhaupt ging es sehr umtriebig aber jederzeit koordiniert zu und her. Motiviert und in professioneller Art und Weise halfen sich alle einander. Gespritzt wurde das Wasser dann in die umliegende Matte, denn man war sich einig, die schon ramponierte Kirche nicht noch mehr in Mitleidenschaft zu bringen. Mit dem Eindunkeln hatten die Einsatzkräfte die Lage dann auch unter Kontrolle und man sah die erleichterten Einsatzleiter, welchen aber ein paar kleine Details nicht verborgen blieben. An denen gilt es noch zu feilen.
Um 21 Uhr versammelte sich dann die ganze Mannschaft in der Kirche zur Übungsbesprechung, welcher unser Sigrist Werner Meier auch beiwohnen durfte. Er berichtete mir, dass alles zu seiner Zufriedenheit verlaufen sei und die Übung uns als Kirchgemeinde Gewissheit gäbe, dass wir uns im Ernstfall auf unsere Feuerwehr verlassen können.
Christoph Schaffner
16.04.2021/CSC
Fotos Feuerwehr Wintersingen
Kontakt – April/Mai 2021
Kirche steht noch immer still
12.03.2021/CSC
Nach 3 Monaten seit der Explosion am Schaltkasten in der Kirche von Wintersingen zeigen die Untersuchungen noch kein klares Bild. Die Analysen ziehen sich hin. Bevor keine nachvollziehbaren Gründe der Ursache vorliegen, ist an einen Start der Rennovation nicht zu denken. Die Kirchgemeinde wird sich noch gedulden müssen.
Nach Auskunft des Verwalters der Stiftung Kirchengut, Herr Innerbichler, ziehen sich die Untersuchungen hin. Der Abschlussbericht des Restaurators liege zwar inzwischen vor und wurde dem Architekten eingereicht. Noch aber fehle der Gesamtüberblick über diese komplexe Situation.
Das forensische Gutachten aus Bern ergebe auch noch kein klares und abschliessendes Bild. Zwar können einige Ursachen ausgeschlossen werden, aber nachwievor steht nicht fest, was genau der Grund der Schaltkastenexplosion war. Nachwievor fehlen auch noch die Abschlussberichte vom Statiker und des Holzbauers sowie des Elektrikers. Laut ersten mündlichen Aussagen zufolge habe aber die Statik keinen nennenswerten Schaden genommen. Auch der Elektroingenieur hat in einer ersten mündlichen Stellungnahme gesagt, die Messungen an der Bodenheizung hätten keine Fehlanzeigen hervorgebracht. Die Prüfungen an den Transformatoren zeigen aber auf, dass diese den Knall nicht schadlos überstanden hätten und zu revidieren sind.
Erst nach Vorliegen sämtlicher Berichte will der Verwalter der Stiftung Kirchengut, zusammen mit der Gebäudeversicherung und allen an den Untersuchungen involvierten Personen, zu einer Sitzung einberufen. An dieser soll dann über die nächsten Schritte entschieden werden. Wie ein Damoklesschwert dabei bleibt der Umstand, dass die Explosionsursache noch nicht vollständig aufgeklärt ist. Sollten sich nämlich beim Instandstellen und insbesondere bei den elektrischen Anlagen neue Erkenntnisse zeigen, oder weitere Schäden zu Tage treten, wäre eine erneute Beurteilung der Kriminalpolizei unabdingbar.
Die Orgelpfeifen welche von der Wucht der Explosion aus den Halterungen gesprungen sind, wurden sichergestellt und mittlerweile von den dreckigen Ablagerungen gereinigt. Diese wären für den Zusammenbau bereit. Es bleibt also, sich an den kleinen Fortschritten zu erfreuen und zu hoffen, dass dann die Untersuchungen bald zu einem Ende kommen.
Als Kirchgemeinde, die wir nicht im Besitz der Kirche sind, haben wir leider nur wenig Einflussnahme auf die Geschehnisse und es bleibt uns nicht viel anderes übrig als uns weiterhin in Geduld zu üben.
Christoph Schaffner
Kontakt – Februar/März 2021
Kirche bis auf Weiteres nicht nutzbar
19.12.2020/CSC
Die polizeilichen Untersuchungen in der Kirche in Wintersingen sind soweit abgeschlossen. Es gibt keine Hinweise auf einen mutwilligen Anschlag – aber die genaue Ursache der Explosion bleibt weiterhin rätselhaft. Experten ziehen anlässlich eines ersten Augenscheins vor Ort ein ernüchterndes Fazit.
Nach Aufruf des Verwalters der Stiftung Kirchengut, Herr Innerbichler, wurde am vergangenen Mittwoch eine Expertengruppe in die Kirche bestellt. Der Zugang an den Unfallort wurde von der Polizei wieder freigegeben, nachdem Untersuchungen wie auch Messungen und Rauchproben durchgeführt worden sind. Bauexperten haben nun die beschädigten Einrichtungen genauer unter die Lupe genommen. Alle waren vom grossen Ausmass des Schadens überrascht.
Laut Aussagen des Orgelbauers müsse sich die Orgel von der Wucht der Explosion mehrere Zentimeter gehoben haben, sodass sogar grössere Orgelpfeifen aus den Halterungen gesprungen seien. Auch stehe die Orgel nicht mehr exakt am gleichen Ort wie vorher. In minutiöser Kleinarbeit müssten nun die Pfeifen ausgewechselt und umgehend gereinigt werden, da die vom Rauch verursachten Ablagerungen die Pfeifen ernsthaft beschädigen könnten. Dies berichtet unser Sigrist Werner Meier, der an diesem Vormittag auch anwesend gewesen war.
Die Empore beim Eingang wird sicherheitshalber abgestützt, da die Befürchtung besteht, die Grundkonstruktion habe auch Schaden genommen. Das durch den Rauch verschmutzte Mauerwerk, zusammen mit den schönen Wandbemalungen, werden wohl einen aufwändigeren Teil der Renovationsarbeiten ausmachen. Die Restauratoren werden auch kaum darumkommen, die Decke samt Boden einer Sanierung zu unterziehen. Auch die Bänke und die Kanzel aus Holz sind durch den schmierigen Ablagerungen renovationsbedürftig. Die Experten, darunter auch ein Vertreter des Denkmalschutz‘ gehen davon aus, dass diese eventuell „gerettet“ werden könnten. Auch der Schaltkasten dürfte eine grössere Baustelle werden. Die Polizei wies noch darauf hin, sie auf Ort zu rufen, sollten beim instand stellen neue Hinweise zu Tage treten. Martin Innerbichler ist es nämlich ein grosses Anliegen, die Explosionsursache heraus zu finden, da noch viele andere Kirchen im Kanton ähnliche Elektro-Installationen aufweisen.
Die ganze Renovation wird nun vom Architekten und dem Verwalter der Stiftung Kirchengut geleitet werden. Diese planen die weiteren Arbeiten zusammen mit dem Amt für Denkmalschutz und koordinieren die Handwerkereinsätze. Unser Sigrist und unser Bauchef dürften etwas aufschnaufen können, werden sie doch weitgehend entlastet.
Unsere Kirchengemeinde plant die nächsten Monate nun ohne Kirche und führt die anstehenden Anlässe wie schon mitgeteilt im Gemeindehaus durch. Dies gilt auch für die Gottesdienste während der Weihnachtstage. Sobald sich wieder neue Erkenntnisse ergeben, werden wir unsere Berichterstattung fortsetzen und die Gemeinde auf dem Laufenden halten.
Nun bleibt es aber vorerst dunkel und still um die Kirche, was aber nicht heissen soll, dass im Inneren die Arbeiten nicht vorangehen, solange, bis sich unsere geliebte „Chille“ wieder in neuem Glanz zeigt.
Christoph Schaffner
Weitere Berichte finden Sie auf der Seite Kirchenschaden Dezember 2020.
Kontakt – Weihnachten/Januar 2021
Noch keine neuen Erkenntnisse der Explosionsursache in der Kirche Wintersingen
11.12.2020/CSC
Die Polizei hat am Mittwochnachmittag einen ersten Augenschein in der Kirche vorgenommen und ein ausführliches Protokoll verfasst. Noch ist aber die Ursache der Explosion unklar und gibt Rätsel auf.
Mehrere Polizeibeamte haben am Mittwochnachmittag im Beisein unseres Sigristen die Kirche genauer inspiziert und ein erstes Protokoll aufgenommen. Um die Ursachensuche und weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden wurde der hintere Bereich der Kirche zur polizeilichen Sperrzone erklärt. Die Kirche bleibt auf weiteres und bis die Untersuchungen abgeschlossen sind verschlossen.
Den auf Donnerstag um 11 Uhr angesagte Pressetermin wurde ausnahmsweise noch bewilligt und im vorderen Bereich in der Kirche abgehalten. Unter der Leitung von Martin Innerbichler von der Stiftung Kirchengut, Annekäthi Roth Gemeinderätin , Werner Meier Sigrist und Christoph Schaffner Präsident der Kirchgemeinde haben die Presseleute empfangen und gaben zum Vorfall ausführlich Auskunft. In diversen Lokalzeitungen wurde nun schon ausführlich über das schlimme und rätselhafte Ereignis berichtet. Auf Anfrage vom SRF Regionaljournal Basel hat Christoph Schaffner am Freitag ein kurzes Interview gegeben, welches anlässlich der Mittagsausgabe ausgestrahlt wurde.
Die Kirchgemeinde geht nun in ein ungewisses Wochenende und muss den Unfall erst einmal einordnen. Nächste Woche ist die letzte Kirchenpflegesitzung dieses aussergewöhnlichen Jahres angesagt. Die Kirchenpflege wird sich darüber beraten müssen, wie die nächsten Monate ablaufen und in welcher Form die Anlässe ohne Kirche durchgeführt werden sollen.
Christoph Schaffner
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Grosser Sachschaden an Wintersinger Kirche nach Schaltkastenexplosion
09.12.2020/CSC
Eine heftige Explosion des Schaltkastens in der denkmalgeschützten Kirche von Wintersingen hat am Dienstag 08.12.2020 einen grossen Sachschaden verursacht.Die Kirchenanlässe finden bis auf weiteres im Gemeindezentrum in Wintersingen statt.
Kurz vor 10 Uhr wollte unser Sigrist Werner Meier wegen eines Termins mit dem Heizungsinstallateur in die Kirche. Beim Öffnen der Eingangstüre war ihm der Zutritt durch herumliegende Holzabdeckungen verwehrt. Daraufhin hat er sich Zugang über die Seiteneingangstüre verschafft. Ihm bot sich ein schreckliches Bild seiner Wirkungsstätte. Überall im Innenraum war dichter schwarzer Rauch und er konnte sich im ersten Moment kaum ein Bild über das Ausmass des Schadens machen. Erst nachdem sich der Rauch etwas verzogen hatte erkannte er, dass der hintere Bereich beim Haupteingang arg in Mitleidenschaft gezogen worden war. Überall in der Kirche lagen Trümmer, Holzsplitter und andere Gegenstände herum, was von einer heftigen Explosion im Bereich des Elektrokastens herrühren musste. Was die Explosion genau ausgelöst hat, ist derzeit noch unklar und Gegenstand von weiteren Untersuchungen. Der sofort herangerufene Elektroinstallateur und die Monteure vom EBL fanden keine Erklärung und waren erst mal sprachlos. In einem ersten Schritt, wurden der Stromkreis und der anliegende Katafalk vom Strom getrennt. Die Gebäudeversicherung zusammen mit der Stiftung Kirchengut werden den Schaden in den nächsten Tagen untersuchen und begutachten.
„Wenn ich ein paar Minuten früher mit dem Heizungsinstallateur in der Kirche gewesen wäre, weiss ich nicht, ob wir das überlebt hätten“ äusserte sich der sichtlich geschockte Sigrist gegenüber der herbeigeeilten Pfarrerin Sonja Wieland. Überhaupt grenzt es an ein Wunder, dass die Kirche nicht in Flammen aufgegangen ist. So gesehen ist das Glück im Unglück.
So wie sich das ganze Ausmass des Schadens zurzeit präsentiert, ist an die Durchführung von Gottesdiensten in nächster Zeit nicht zu denken. Zu gross ist der Sachschaden an den Einrichtungen, Türen und Orgel und vor allem die Ablagerungen durch den stickigen und bissigen Rauch, dürften die Reinigungs- und Instandstellungsarbeiten sehr erschweren. Im schlimmsten Fall muss die Kirche innen totalsaniert werden.
Bis die Kirche wieder hergestellt ist, wird es ein paar Monate dauern. Die Gemeinde hat der Kirche rasch und unbürokratisch eine Ausweichräumlichkeit zur Verfügung gestellt. Die weiteren kirchlichen Anlässe werden unter Berücksichtigung der gültigen Verhaltens- und Hygieneregeln im Gemeindehaus stattfinden.
Für unsere Kirchgemeinde ist der Vorfall der traurige Höhepunkt eines ohnehin schon überschatteten, komischen Jahres. Die Gemeinde ist aber froh, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind und die schöne Kirche von Wintersingen überhaupt noch steht.
Präsident Kirchenpflege Wintersingen-Nusshof, Christoph Schaffner
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